Nahrungsergänzung mit Vitamin D – auch im Sommer sinnvoll?

Dass es in den Wintermonaten zu einer Mangelversorgung mit Vitamin D kommen kann, ist den meisten Leuten bekannt. Oft wird vermutet, dass kurzen Tage mit wenig Sonnenlicht daran schuld wären. Tatsächlich ist es aber so, dass in der Zeit zwischen Oktober und März bei den Menschen so gut wie kein Vitamin D gebildet wird. Der Körper kann nämlich nur unter UVB-Strahlung Vitamin D produzieren, und die UVB-Intensität ist in diesem Zeitraum zu schwach. Zudem ist die Sonneneinstrahlung vom Eintrittswinkel her zu gering, sodass die Sonnenstrahlen mit einem zu flachen Winkel auf die Haut treffen. Um in dieser Zeit einem Vitamin D-Mangel vorzubeugen, greifen Viele auf Nahrungsergänzungsmittel zurück. Neueste Studien zeigen jedoch, dass eine künstliche Zufuhr von Vitamin D auch im Sommer sinnvoll sein kann.

Vitamin D

Der Körper nimmt nämlich lediglich 10 – 20 % seines Vitamin D-Bedarfs aus der Nahrung auf. Hierzu eignen sich vor allem Leber, Eier, Fisch, Pilze und Milchprodukte. 80 – 90 % produziert der Körper durch Einfluss der UVB-Strahlung selbst.

Risikogruppen und Ursachen

Bei häufiger Sonnenbestrahlung kann die gewünschte Versorgung ohne Einnahme eines Vitamin-D-Präparats erreicht werden. Allerdings haben es gerade Berufstätige oftmals schwer, dies zu gewährleisten, da sie den ganzen Tag im Büro oder anderen geschlossenen Räumen verbringen. Zudem erfolgt die Umwandlung von UVB-Strahlung in Vitamin D über die Haut in der Abend- bzw. Morgensonne deutlich langsamer. Zu aktuellen Risikogruppen zählen mittlerweile überraschenderweise aber auch Jugendliche, da sich viele von Ihnen kaum noch draußen aufhalten. Smog in Großstädten oder Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor, verhindern ebenso die ausreichende Aufnahme von UVB-Strahlung.

Und auch ältere Menschen und Kleinkinder sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, einen Vitamin D-Mangel zu erleiden. Da Babys bzw. Kleinkinder natürlich nicht starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden können, werden diese heutzutage grundsätzlich durch Einnahme von Vitamin D-Präparaten unterstützt. Die Ursache, dass auch ältere Menschen einem höheren Risiko ausgesetzt sind ist relativ simpel, sie können schlicht und einfach Vitamin D schlechter bilden. So raten viele Experten dies durch die Einnahme von Tabletten auszugleichen.

Ebenso anfälliger für einen Vitamin D-Mangel sind dunkelhäute Menschen, die in Mitteleuropa leben. Aufgrund ihrer dunkel pigmentierten Haut, brauchen sie mehr UV-Licht bzw. eine längere Verweildauer in der Sonne, um eine Ausreichende Produktion von Vitamin D zu ermöglichen.

Eine besondere Position nehmen des Weiteren Schwangere und stillende Frauen ein. Während im Winter 98 % einen Vitamin D-Mangel aufweisen, sind es auch im Sommer knapp 50 %.

Generell gehen Studien davon aus, dass etwa 60 % der Bevölkerung mit Vitamin D unterversorgt sind.

Doch was sind die Folgen eines Vitamin D-Mangels?

Lange Zeit wurden die Auswirken eines Vitamin D-Mangels unterschätzt. Und auch heute gibt es kontroverse Diskussionen unter den Experten und viele Gebiete, die noch genauer erforscht werden müssen. Aktuelle Studien und Untersuchungen haben jedoch zweifelsfrei gezeigt, dass der Einfluss von Vitamin D sehr umfangreich ist. Fast jede Zelle im Körper besitzt Vitamin D-Rezeptoren, sodass die Funktionen von Vitamin D vermutlich noch weitgehender sein könnten, als bisher bekannt. Es gibt viele Hinweise darauf, dass eine Unterversorgung mit Vitamin D zu zahlreichen Erkrankungen führen kann, darunter Autoimmunerkrankungen, Tumorerkrankungen, Hautkrankheiten, Allergien, Infektionen, Asthma und Demenz. Und auch Depressionen könnten dadurch begünstigt werden. In zahlreichen Studien sicher belegt ist dagegen der positive Einfluss beim Knochenstoffwechsel. Nachgewiesen ist zudem der heilende Einfluss von Vitamin D auf das Immunsystem sowie Rheuma und multiple Sklerose.

Unbestritten ist außerdem die Rolle des Vitamin D im Hinblick auf die Knochengesundheit. Je höher der Vitamin D-Spiegel, desto besser die Kalziumaufnahme. 99 % des im menschlichen Körper befindlichen Kalziums befindet sich in Knochen und Zähnen und verleihen ihnen Stabilität. Wird zu wenig Kalzium aufgenommen, kann es zu Osteoporose komme

 

Für Risikogruppen ist eine Supplementierung sinnvoll

Es sollte erkenntlich geworden sein, dass es wichtig ist, dass der Körper ausreichend mit Vitamin D versorgt wird. Normalerweise ist dies durch ausreichend Sonneneinfluss zu gewährleisten, doch gibt es zweifelsfrei Risikogruppen und auch individuell genetisch bedingte Faktoren, die eine Nahrungsergänzung sinnvoll machen. So empfiehlt letztlich auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) für diejenigen, die sich nicht ausreichend in die Sonne begeben können, eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D – und das auch im Sommer!

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